Cellulose/Hemicellulose
Cellulose und Hemicellulose finden sich in verschiedenen landwirtschaftlichen Nebenprodukten. Dazu zählen beispielsweise Getreidestroh, Zuckerrübenblätter, Sonnenblumenstiele oder Äste aus dem Rückschnitt von Weinreben und Obstbäumen.
Je nach Pflanze unterscheidet sich dabei der Anteil von Cellulose und Hemicellulose, der in den Halmen, Stielen, Blättern oder Ästen zu finden ist. Cellulose ist ein Teil von Fasern, die in Pflanzen vorkommen.
Für Weizen-, Mais- und Roggenstroh sind beispielsweise folgende Werte bekannt:
Weizenstroh
Bestandteil | Trockenmasse |
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Cellulose | 30,5 - 51,5 % |
Hemicellulose | 23,6 - 31 % |
Maisstroh
Bestandteil | Trockenmasse |
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Cellulose | 28 - 51,2 % |
Hemicellulose | 19,1 - 30,7 % |
Roggenstroh
Bestandteil | Trockenmasse |
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Cellulose | 28 - 51 % |
Hemicellulose | 11 - 28 % |
Holz von Laubbäumen enthält im Allgemeinen je nach Baumart etwa 40-60% Cellulose und 15-40% Hemicellulose. Bei Zuckerrübenblättern liegen die Anteile zwischen 11 und 17% für Cellulose und 9 – 12% für Hemicellulose. Zwischen 35 und 48% Cellulose sowie etwa 34% Hemicellulose findet sich in der Trockenmasse von Sonnenblumenstängeln.
Neben ihrer Verwendung zur Herstellung von Papier kann die Cellulose zu Glukose weiterverarbeitet werden. Aus dieser kann Bioplastik für langlebige Produkte oder Lebensmittelverpackungen hergestellt werden. Auch biologisch abbaubare Mulchfolien wurden daraus bereits hergestellt. Hemicellulose wiederum kann zu Xylose weiterverarbeitet werden, welche beispielsweise in der Herstellung von Bio-Ethanol und verschiedener Plattformchemikalien für die chemische Industrie Anwendung findet.