Dezentrale Bioraffinerie
An der Universität Hohenheim wurde das Konzept der dezentralen Bioraffinerien zur Verarbeitung von landwirtschaftlichen Nebenströmen und Reststoffen entwickelt.
Landwirtschaftliche Nebenströme und Reststoffe fallen dezentral auf den Betrieben an und sind meist in bestehende Kreisläufe eingebunden. In vielen Nebenströmen und Reststoffen sind jedoch noch wertvolle (funktionale) Inhaltsstoffe enthalten, die bisher ungenutzt bleiben. Diese Inhaltsstoffe können gewonnen werden, um sie dann zu höherwertigen Produkten zu verarbeiten. Da diese pflanzliche Biomasse aber sowohl zeitlich begrenzt und meist in kleineren Mengen anfällt, als auch verderblich ist, entstand die Idee, diese pflanzliche Biomasse direkt vor Ort zu verarbeiten. Die dann entstehenden Reststoffe können zum Beispiel in Biogasanlagen oder mittels Kompostierung wieder zu wertvollen Düngern für die landwirtschaftlichen Böden umgewandelt werden.
Dezentrale Bioraffineriekonzepte sind daher modular aufgebaut. Das bedeutet, dass die Bioraffinerie-Technologien in Kleinanlagen installiert werden und auf die vorkommenden pflanzlichen Biomassen angepasst werden können. Verschiedene Bioraffinerietechnologien werden beispielsweise auf der Versuchsstation der Universität Hohenheim auf dem Unteren Lindenhof in Achalm erprobt. Die Versuchsstationen bieten Besuchstage an und ermöglichen auch auf Anfrage Einblicke für Besuchergruppen.
Quelle: Fachgebiet Konversionstechnologien Nachwachsender Rohstoffe an der Universität Hohenheim
Link zur Versuchsstation der Universität Hohenheim: https://versuchsstation.uni-hohenheim.de/lindenhoefe