Extraktionsverfahren

Um Inhaltsstoffe von pflanzlichen Biomasserohstoffen als Ausgangsrohstoff für ihre weitere Verarbeitung im Sinne der Bioökonomie gewinnen zu können, muss man diese zunächst aus ihrem Ausgangsstoff, also einem Pflanzenteil extrahieren. Dies kann auf verschiedene Art und Weise geschehen. Eine Möglichkeit sind die sogenannten Bioraffinerie-Technologien. Hierzu zählt zum Beispiel die nachhaltige Steam-Explosion Technologie zum Aufschluss von lignocellulosehaltigen Biomassen.
Allen Extraktionsverfahren gemein ist, dass sie die Biomasse fraktionieren, also in verschiedene Teile aufteilen, um die gewünschten Inhaltsstoffe heraustrennen zu können. Je nach Art der Weiterverwendung ist das eine oder andere Verfahren besser geeignet.
In einer nachhaltigen Bioökonomie kommt es besonders darauf an, dass bei der Wahl des Extraktionsverfahrens auch die Nachhaltigkeit des Verfahrens mitbedacht wird. Das bedeutet, der Energie- und Wasserverbrauch, aber auch die beim Extraktionsverfahren gegebenenfalls eingesetzten Chemikalien müssen berücksichtigt werden. Der nach der Extraktion verbleibende Reststoff soll für eine Verarbeitung in der Biogasanlage oder in einem Kompostierungswerk geeignet sein, so dass die im Reststoff enthaltenen wertvollen Inhaltsstoffe wieder zu Nährstoffen für die landwirtschaftlichen Böden aufbereitet werden können.

Quelle: Ziegler-Devin, Isabelle; Chrusciel, Laurent; Brosse, Nicolas (2021): Steam Explosion Pretreatment of Lignocellulosic Biomass: A Mini-Review of Theorical and Experimental Approaches.In: Front. Chem. 9, S. 705358. DOI: 10.3389/fchem.2021.705358.