Nationale Biomassestrategie

Eckpunkte der Nationalen Biomassestrategie (NABIS)


Die Bundesregierung hat sich zum Ziel gesetzt, eine nationale Biomassestrategie (NABIS) zu entwickeln, in der die langfristige, nachhaltige sowie klimaschutzwirksame und ressourceneffiziente Erzeugung und Nutzung von Biomasse geregelt wird.

Der Fokus der NABIS liegt auf den folgenden drei Leitprinzipien:

Priorisierung der stofflichen Nutzung - wertgebende Inhaltsstoffe und Eigenschaften nutzen

"Biomassenutzung dient dem Klimaschutz vor allem dann, wenn der in der Biomasse enthaltene Kohlenstoff langfristig gebunden wird. Kohlenstoff ist in Form von Inhaltsstoffen wie zum Beispiel Fasern enthalten. In der stofflichen Nutzung dienen diese Inhaltsstoffe als Grundstoff für die Herstellung langlebiger Industriegüter. Auf der anderen Seite kann Biomasse auch energetisch gentutz werden z.B. im Wärmebereich und zur Stromerzeugung. Hierbei gelangt der vorher in der Biomasse gebundene Kohlenstoff jedoch nach kurzer Bindungsdauer wieder in die Atmosphäre. Die stoffliche Nutzung ist deshalb einer energetischen Nutzung, wo immer dies technisch und wirtschaftliche möglich ist, vorzuziehen."

 Vorrang der Mehrfachnutzung

"Die stoffliche Nutzung erlaubt eine Kreislaufführung von biogenen Stoffen und damit des darin enthaltenen Kohlenstoffs, z.B. wenn biobasierte Industrieprodukte am Ende der Lebensdauer in Wiederverwertungsprozesse überführt werden. Wichtige ist deshalb, dass die Kreislaufführung von biogenen Stoffen, für die keine weitere stoffliche Nutzung möglich ist, gestärkt, die wergebenden Inhaltsstoffe genutzt und so eine dauerhafte Bindung des in der Biomasse gebundenen Kohlenstoffs gefördert werden."

Biomasse als Energieträger

"Biomasse kann fossile Energieträger und Primärrohstoffe nicht in der Breite ersetzen. Dennoch sollte die Strategie im Rahmen der oben genannten Leitprinzipien auch die künftige Rolle der Biomasse für die langfristige Energie- und Rohstoffversorungssicherheit in Deutschland addressieren."

Die nachhaltige Erzeugung und Nutzung von Biomasse soll ein Baustein der Transformation unseres Wirtschaftssystems sein und langfristig zum Erreichen der Klimaschutz- und Biodiversitätsziele sowie der Energiewende beitragen. Dafür ist das Erfahrungswissen der Landwirtinnen und Landwirte, die seit jeher Biomasse in Kreisläufen führen, gefragt.

Ein großer Teil der potenziell nutzbaren Biomasse fällt auf den landwirtschaftlichen Betrieben im Rahmen der Nahrungsmittelproduktion, aber auch im Zuge von Landschaftspflegemaßnahmen an. Daher ist es von großer Bedeutung zu verstehen, wie die Biomasse derzeit verwendet wird und welches Potenzial Sie, die Landwirtinnen und Landwirte, als Biomasseproduzenten sehen, um diese in einem nachhaltigen und zirkulären System nutzbar zu machen, ohne die landwirtschaftlichen Produktionsgrundlagen zu gefährden.

Mit ihrer Teilnahme an der Umfrage zur Verwendung landwirtschaftlicher Nebenprodukte und Reststoffe im Projekt ReBioBW können Sie somit wesentlich zur Bereitstellung grundlegender Informationen zur NABIS beitragen.

Quellverweis: www.bmel.de/DE/themen/landwirtschaft/bioeokonomie-nachwachsende-rohstoffe/nationale-biomassestrategie.html (zuletzt abgerufen am 08.05.2023)